Vera 8

Was ist VERA?

Der Name VERA steht für Vergleichsarbeiten in der 3. und 8. Jahrgangsstufe (VERA-3 bzw. VERA-8). Vergleichsarbeiten sind schriftliche Arbeiten in Form von Tests, die flächendeckend und jahrgangsbezogen untersuchen, welche Kompetenzen Schülerinnen und Schüler zu einem bestimmten Zeitpunkt erreicht haben. Flächendeckend bedeutet in diesem Zusammenhang, dass mit VERA der Lernstand in den dritten und achten Klassen aller allgemeinbildenden Schulen und Klassen in Deutschland verpflichtend erfasst wird. In einigen Ländern werden die VERA-Tests nicht als Vergleichsarbeiten, sondern als „Lernstandserhebungen“ (Hessen, NRW), „KERMIT – Kompetenzen ermitteln“ (Hamburg) oder „Kompetenztests“ (Sachsen, Thüringen) bezeichnet. Seit 2010 nehmen auch Südtirol und die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens an VERA-3 teil.

Welche Fächer bzw. Domänen werden in VERA getestet?

Die Länder haben sich darauf geeinigt, dass VERA in der dritten Jahrgangsstufe in mindestens einem der Fächer Deutsch bzw. Mathematik obligatorisch durchgeführt wird. Wird das Fach Deutsch in einem Jahr getestet, dann mindestens im Kompetenzbereich Lesen. Weitere mögliche Kompetenzbereiche im Fach Deutsch sind Zuhören, Orthografie oder Sprache und Sprachgebrauch untersuchen. Es ist vorgesehen, dass zukünftig auch das Schreiben im Rahmen von VERA-3 optional getestet wird. Im Fach Mathematik werden zwei von fünf möglichen inhaltlichen Kompetenzbereichen (z. B. Zahlen und Operationen und Daten, Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit) getestet. Welche beiden Bereiche dies sind, wird vor jedem Testdurchgang von den Ländern gemeinsam mit dem IQB festgelegt.

In der achten Jahrgangsstufe wird VERA in den beteiligten Ländern ebenfalls in mindestens einem Fach obligatorisch durchgeführt. Wenn dies das Fach Deutsch ist, dann mindestens im Kompetenzbereich Lesen, optional in den Bereichen Zuhören, Orthografie, Sprache und Sprachgebrauch untersuchen oder Schreiben. Im Fach Mathematik werden alle fünf inhaltlichen Kompetenzen (Leitideen) getestet. In der Ersten Fremdsprache (Englisch oder Französisch) soll mindestens die Domäne Lese- oder Hörverstehen überprüft werden.

Den Ländern steht es sowohl bei VERA-3 als auch bei VERA-8 frei, mehr als ein Fach bzw. einen Kompetenzbereich verpflichtend überprüfen zu lassen. Für jeden Durchgang werden neue Aufgaben von Lehrkräften entwickelt, erprobt und in neuen Testheften zusammengestellt.

Die einzelnen Kompetenzstufenmodelle finden Sie hier.

Von 2011 bis 2017 hat das IQB zudem die Entwicklung von Aufgaben für VERA-6 im Fach Deutsch koordiniert. Bei VERA-6 handelt es sich um ein Projekt im Verbund der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Thüringen sowie der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol. Seit 2018 entwicklelt das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) Aufgaben für Vergleichsarbeiten in der Jahrgangsstufe 6 im Fach Deutsch. Diese Aufgaben orientieren sich an den nationalen Bildungsstandards für den mittleren Schulabschluss. Jedes Jahr werden die Kompetenzbereiche Zuhören, Lesen und Sprachgebrauch geprüft. Die Testzeit umfasst jeweils an einem eigenen Testtag 80 Minuten. Die Verantwortlichkeiten für weitere Vergleichsarbeiten in der 6. Jahrgangsstufe liegen für das Fach Englisch beim Institut für Qualitätsentwicklung Mecklenburg-Vorpommern (IQ M-V) und für das Fach Mathematik beim Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM).

Welche Ziele werden mit VERA verfolgt?

Die Durchführung landesweiter Vergleichsarbeiten in allen Ländern der Bundesrepublik Deutschland ist Teil der 2006 verabschiedeten Gesamtstrategie der Kultusministerkonferenz zum Bildungsmonitoring. Mit der Überarbeitung der Gesamtstrategie 2015 wurde die Bedeutung von VERA im Rahmen einer Qualitätssicherung auf Ebene der Schulen gesichert. Mit dem Bildungsmonitoring ist das Ziel verbunden, die Kompetenzorientierung im Bildungssystem zu stärken. An die Stelle der Frage, welche Inhalte in einem Fach zu unterrichten sind, soll die Frage treten, welche Kompetenzen Schülerinnen und Schüler in diesem Fach bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Schullaufbahn erreicht haben sollen. Von dieser Fokussierung erhofft man sich einen Unterricht, in dem anstelle von trägem Wissen, das Schülerinnen und Schüler nur zur Beantwortung von eng begrenzten und bekannten Aufgabenstellungen abrufen können, vernetztes Wissen entwickelt wird, das zur Bewältigung vielfältiger Probleme angewendet werden kann. Dabei handelt es sich um einen sehr ambitionierten fachdidaktischen und pädagogischen Anspruch, bei dessen Einlösung Tests und Leistungsrückmeldungen nur eine unterstützende Funktion für Lehrerinnen und Lehrer haben können.

Die Kultusministerkonferenz hat im März 2012 in einer Vereinbarung zur Weiterentwicklung von VERA bekräftigt, dass die zentralen Funktionen der Vergleichsarbeiten die Unterrichts- und Schulentwicklung darstellen, ergänzt durch eine Vermittlungsfunktion bei der Einführung (Implementation) fachlicher und fachdidaktischer Konzepte der Bildungsstandards. In der Vereinbarung wird betont, dass VERA nicht zur Benotung geeignet ist und auch nicht für eine Prognose des Schulerfolgs in weiterführenden Schulen genutzt werden sollte. In den Tests der Vergleichsarbeiten werden nicht der gerade durchgenommene Unterrichtsstoff oder Inhalte des Curriculums abgefragt, sondern davon unter Umständen unabhängige Kompetenzstände. Weiterhin wird in der Vereinbarung betont, dass eine Veröffentlichung der VERA-Ergebnisse der einzelnen Schulen in Form von Ranking-Tabellen abgelehnt wird. Auch die Möglichkeit für Schulaufsicht und Schulinspektion, die VERA-Ergebnisse einsehen zu können, soll klaren Regelungen folgen, die der zentralen Funktion der Schul- und Unterrichtsentwicklung von VERA entsprechen.

In der Ende 2010 erschienenen Konzeption der KMK zur Nutzung der Bildungsstandards für die Unterrichtsentwicklung wird zudem bekräftigt, dass Leistungsrückmeldungen aus Vergleichsarbeiten als zentraler Bestandteil eines datengestützten Entwicklungskreislaufs an einer Schule fungieren sollen und dabei von einer ‚Feedbackkultur‘ als Nahtstelle zwischen Datenrückmeldung und Datennutzung getragen werden müssen (S. 17).

Die pädagogischen Potenziale von VERA für Lehrkräfte und Schulen können gesehen werden bei der

  • durchgängigen Kompetenzorientierung der Testaufgaben und Ergebnisrückmeldungen,
  • dem „Blick von außen“, d. h. den multiplen Vergleichsmöglichkeiten zum Lernstand der eigenen Klasse,
  • dem Ausbau diagnostischer Kompetenzen bei Lehrkräften,
  • der Begründung und Planung pädagogischer Interventionen und Fördermaßnahmen,
  • der Nutzung der Leistungsrückmeldungen für kooperative Unterrichtsentwicklung im Kollegium.

Wichtige Hilfsmittel zur Umsetzung stellen hierbei das Arbeiten mit Aufgabenbeispielen und den didaktischen Kommentaren dar, die vom IQB entwickelt und bereitgestellt werden (s. Von der Entwicklung bis zur Testung).

Das IQB und die Länder: Wer ist wofür bei VERA zuständig?

Zwischen dem IQB einerseits und den Landesinstituten bzw. Qualitätsagenturen oder zuständigen Fachabteilungen der Ministerien andererseits gibt es bei VERA eine klare Arbeitsteilung (s. untenstehende Abbildung).

Zuständig für die Durchführung von VERA sind die Länder. Sie organisieren die Vorbereitung, den Ablauf, die Auswertung und die Ergebnisrückmeldung jeweils in eigener Verantwortung anhand länderspezifischer Regelungen. Auch der Testumfang und die einbezogenen Testaufgaben können den individuellen Bedürfnissen und Besonderheiten der Länder angepasst werden.

Unter Federführung des IQB werden dagegen die Testaufgaben länderübergreifend von Lehrkräften erarbeitet, von Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktikern an Hochschulen überprüft und bewertet sowie von wissenschaftlichen Testspezialistinnen und -spezialisten (IQB) vor dem flächendeckenden Einsatz empirisch mit jeweils mehreren hundert Schülerinnen und Schülern auf Eignung und Schwierigkeit überprüft. Für den tatsächlichen VERA-Durchgang werden nur diejenigen Aufgaben eingesetzt, die sich in diesem Erprobungsverfahren bewährt haben. Diese didaktisch und statistisch abgesicherten Aufgaben stellt das IQB in den Testheften zusammen.

Zuständigkeiten für VERA

In der Verantwortung…

IQB

  • Aufgabenentwicklung
  • Aufgabenerprobung (Pilotierung)
  • Ermittlung der Aufgabenschwierigkeiten (Skalierung)
  • Testhefterstellung
  • Erarbeitung begleitender didaktischer Materialien

Länder

  • Druck und Distribution der Testhefte
  • Testdurchführung
  • Korrektur und Dateneingabe
  • statistische Auswertung
  • Rückmeldungsgestaltung
  • Rückmeldung
  • Unterstützung der Schulen durch flankierende Maßnahmen nach der Ergebnisrückmeldung

Quelle: Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB)

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